Um 9:00 Uhr traf ich bei Frau Servay ein, wo ich bereits erwartet wurde. 10 Minuten später trafen wir bei Familie L. ein. Vor dem Haus ist zum Glück ein großer Parkplatz. Das Aus- und Einladen der Trage war somit problemlos möglich.
In der Wohnung wurden wir freudig erwartet. Alles war bestens vorbereitet und fertig zur Abreise. Herr L. konnte sich mit unserer Hilfe und der seines Schwiegersohnes recht gut auf unsere Trage legen. Im Wagen wurde er dann mit Sauerstoff versorgt.
Die Fahrt zur Kirche nach Reichenbach/Fils verlief dann reibungslos. Dort angekommen, hatten wir noch genügend Zeit Herrn L. wieder zurück in seinen Rollstuhl zu verfrachten. Er war hier bereits geübter und es klappte bereits besser.
Nach dem Trauergottesdienst haben wir ihn wieder unter Mithilfe seines Schwiegersohnes zurück auf die Trage gelegt. Dann fuhren wir ihn zum Friedhof wo er auf der Trage liegend die Urnenbeisetzung seines Bruders miterleben konnte.
Anschließend fuhren wir zum Restaurant Ambiente in Ostfildern. Hier wurden wir bereits von seiner Familie erwartet.Herr L. war inzwischen bestens mit dem Trage – Rollstuhl Wechselspiel vertraut. Es waren 20 – 25 Familienangehörige anwesend. Darunter auch viele Kleinkinder, welche Herr L. teilweise zum ersten Mal sah.
Wir hatten den Eindruck, dass er und seine Frau dieses Beieinandersein sehr genießen konnten. Von seiner Frau, seiner Tochter mit Mann und auch seinem Bruder, wurde dies auch so bestätigt. Alle waren sehr dankbar und brachten dies uns gegenüber auch mehrmals zum Ausdruck. Sein Bruder spendete auch spontan 50 Euro.
Gegen 15:00 Uhr wollte Herr L. dann wieder nach Hause. Hier half uns wieder sein Schwiegersohn ihn auf die Trage zu bringen.
Auf der Rückfahrt lag dann etwas Wehmut in der Luft. Gegen 16:30 setzten wir Herrn L. bei sich zuhause dann in seinen Sessel und verabschiedeten uns. Frau Lang überreichte uns noch eine Schachtel Mon Cherie als Dankeschön.
- Hans Bliklen -