DRK-Bilanz von Michael Steindorfner in Pandemie-Zeiten: "Wir können Krise, wir können Hilfe"
"In der nun bald zwei Jahre andauernden Corona-Pandemie haben wir gezeigt, was das Rote Kreuz in unserem Kreis schon von jeher ausgezeichnet hat: Wir können Krise, wir wachsen mit Herausforderungen, wir sind da, wenn man uns braucht, wir helfen in jeder Situation". Das unterstrich Michael Steindorfner, Präsident des DRK-Kreisverbandes Böblingen, bei der Kreisversammlung seines Verbandes in der Willy-Dieterle-Halle in Jettingen. Die Delegierten der 24 DRK-Ortsvereine im Landkreis kamen damit erstmals seit rund zwei Jahren zu einer Präsenzveranstaltung zusammen, um Bilanz über die Jahre 2019 und 2020 zu ziehen.
Steindorfner sagte weiter, hinter dem Verband würden in jeder Beziehung zwei außergewöhnliche Jahre liegen, in denen das Rote Kreuz im Landkreis Böblingen auf allen Ebenen, in den Ortsvereinen ebenso wie im Kreisverband, im Ehrenamt genauso wie im Hauptamt Herausragendes an Einsatzbereitschaft, an menschlicher Hilfe und an Unterstützung auch der staatlichen Institutionen in einer ganzen Reihe von Notsituationen geleistet habe. "Ich sage Ihnen ein von Herzen kommendes Dankeschön für Ihre Kreativität, die Sie bei den unterschiedlichsten Anforderungen gezeigt haben, für Ihre Umsicht und Verlässlichkeit, für Ihr Herzblut und Ihr Einfühlungsvermögen, für alle Ihre Talente und Fähigkeiten, die Sie in ihre Aufgaben eingebracht haben. Ihr ehrenamtlicher und hauptamtlicher Einsatz gibt unserer menschlichen Gesellschaft ein Gesicht und zeigt, dass es doch noch Menschen gibt, die sich um andere kümmern und ihre Mitmenschen in Notsituationen nicht alleine lassen."
Er habe noch selten so viel Dankbarkeit für die Leistungen des Roten Kreuzes aus der Bevölkerung übermittelt bekommen wie gerade in diesen letzten beiden Jahren, betonte der Präsident. Er zählte dann eine Fülle von Einsätzen auf, an denen DRK-Angehörige aus dem Landkreis bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie nahezu pausenlos gefordert waren. Steindorfner: "Ja, wir können Krise, wir können helfen. Das verdanken wir eben einer großen Zahl von hochmotivierten, überaus kompetenten und enorm einsatzbereiten ehren- und hauptamtlichen Helferinnen und Helfern. Wir können Krise, wir können Hilfe: Das verdanken wir im Übrigen auch sehr vielen Mitbürgerinnen und Mitbürgern sowie zahlreichen Vertretern öffentlicher und privater Institutionen. Sie alle unterstützen uns dabei auf vielfältige Art und Weise und machen so möglich, auf was unsere Gesellschaft nicht verzichten kann: nämlich auf Solidarität in Zeiten von Not und eben diese unsere Hilfe."
"Wir haben vor dem Virus nicht kapituliert"
Die Covid19-Pandemie habe nicht nur das Rote Kreuz vor gewaltige Herausforderungen gestellt. Sie habe weltweit zu dramatischen Entwicklungen geführt und gewaltig an der Fortschrittsgläubigkeit des 21. Jahrhunderts gerüttelt. Man könne deshalb heute die gesundheitlichen, persönlichen, gesellschaftlichen und auch wirtschaftlichen Langzeitfolgen noch nicht übersehen. "Wir haben vor dem Virus nicht kapituliert, wir ergingen uns nicht in Mutlosigkeit, sondern kämpften gemeinsam, um diese Jahrhundert-Herausforderung in den Griff zu bekommen und zu meistern. Weil wir wissen: gemeinsam sind wir stark! Weil helfen unsere Mission ist. Weil uns an unseren Mitmenschen sehr viel liegt und weil wir alle mit Herzblut von dieser Idee des Helfens beseelt sind", erklärte Michael Steindorfner in seinem Rechenschaftsbericht.
Trotz Corona-Pandemie hätten der DRK-Kreisverband Böblingen und seine vier Tochtergesellschaften die Arbeit weitestgehend erfolgreich fortsetzen können, obwohl es pandemiebedingt auch Aufgaben gegeben habe, die nur noch eingeschränkt oder zum Teil gar nicht mehr durchgeführt werden konnten. Anderes sei stattdessen pandemiebedingt neu auf die Agenda gekommen:
- "Es kamen deutlich mehr Leute zum Blutspenden als wir gedacht haben. Die Online-Terminreservierung hat geradezu ein Anmelde-Wunder bewirkt.
- Als die ersten Teststationen und das Kreisimpfzentrum eingerichtet wurden, waren unsere aktiven und gut ausgebildeten Helferinnen und Helfer sehr gefragt und stellten in kürzester Zeit Aufbau und Betrieb sicher und halfen von der ersten Stunde an bei den Testzentren mit.
- Verzweifelten Bürgerinnen und Bürger über 80 Jahre, die sich vergeblich um einen Impftermin bemühten, half die Impf-Hotline des DRK-Kreisverbandes, einen Impftermin zu finden. Oft waren bei diesen Telefonaten aber „das Zeit haben“ für die Gespräche fast noch wichtiger als der Impftermin selbst. Insgesamt konnten wir mit unserer DRK-Impf-Hotline rund 5400 Termine vereinbaren. Außerdem kamen noch zahlreiche kostenlose Transportfahrten älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger zu den Impfzentren und wieder zurück hinzu.
- Bei kommunalen Testzentren waren unsere Aktiven mit ihrer Ausbildung und Erfahrung eine besonders wertvolle Unterstützung, was mir von unserem Landrat nicht nur einmal besonders lobend versichert wurde.
- Im Moment sind wir gerade dabei, auf Anforderungen von Kommunen mobile Impftermine fahrzeugmäßig und personell kreisweit sicherzustellen, nachdem das Kreis-Impf-Zentrum seine Tätigkeit eingestellt hat.
- Wir haben zudem damit begonnen, unter strikter Einhaltung der Hygiene-Vorschriften, insbesondere der 3-G-Regelung, wieder Erste-Hilfe-Kurse anzubieten."
Die Corona-Pandemie habe bisher eines recht deutlich gezeigt: Gerade für solche Zeiten einer Krise gelte es, das Rote Kreuz stets auch für Unvorhersehbares zu wappnen und im wahrsten Sinne des Wortes krisenfest aufzustellen. "Das heißt, permanent Sorge dafür zu tragen, dass die Sach- und auch Personalausstattung weiter optimiert wird und man dann den jeweiligen Anforderungen in Krisensituationen auch sofort gewachsen ist. Was die Sachausstattung angeht, haben wir mit unseren finanziellen Mitteln und sehr verantwortungsbewusstem Umgang damit eine Menge geleistet. Wir brauchen aber dafür verstärkt auch die Unterstützung der öffentlichen Hand, von unseren Fördermitgliedern und unserer Bevölkerung. Was mir im Roten Kreuz aber insgesamt Sorge bereitet: Wir haben bei der Personalausstattung noch eine Menge Luft nach oben. Wie fast alle gemeinnützigen Organisationen und um das Wohl der Mitmenschen besorgte Einrichtungen haben auch wir Probleme, genügend ehrenamtlich Mitwirkende zu finden, die bereit sind, auf Dauer oder wenigstens für etwas längere Zeit Verantwortung zu übernehmen. Hier werden wir uns noch eine Menge einfallen lassen müssen."
Steindorfner warb in diesem Zusammenhang bei den kommunalen Entscheidungsträgern dafür, im Roten Kreuz nicht nur einen Verein wie jeden anderen zu sehen, wenn es darum gehe, dessen Arbeit auch finanziell zu unterstützen. "Nicht nur, dass unser Wirken aus gutem Grund ganz speziell in einem eigenen DRK-Gesetz geregelt ist, was kein anderer Verein aufzuweisen hat. Darin steht, dass das Deutsche Rote Kreuz e. V. die ihm durch Bundesgesetz oder Landesgesetz zugewiesenen Aufgaben wahrnimmt. Aufgrund seiner besonderen Stellung als nationale Hilfsgesellschaft wurden dem DRK außerdem Aufgaben übertragen, die der Bundesrepublik Deutschland als Vertragsstaat aus den Genfer Abkommen erwachsen."
Unser Staat wäre darüber hinaus allein gar nicht in der Lage, Krisen wie beispielsweise jetzt in Zeiten der Pandemie oder in Hochwasserkatastrophengebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zu bewältigen, wenn es das Rote Kreuz nicht geben würde. Das Rote Kreuz verfüge über das Material, über eine optimale Ausbildung und einen weltweiten Wirkungsgrad.
"Unverzichtbarer Bestandteil unserer Rettungskette"
Im weiteren Verlauf seines rund einstündigen Rechenschaftsberichtes stellte Michael Steindorfner mit großer Genugtuung fest, dass es nach vielen Jahren intensiver Bemühungen endlich gelungen sei, die Ausbildung der Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter auf eine gesicherte gesetzliche Grundlage zu stellen. Dafür dankte er den anwesenden Politikern ebenso, wie für die zwischenzeitlich erfolgte Gleichstellung von Rotkreuz-Angehörigen (Freistellung vom Arbeitsplatz und Verdienstausfall-Ersatz) bei Alarmierung unterhalb des Katastropheneinsatzes. "Unsere Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt", war Steindorfneres Fazit.
Ein weiteres außerordentlich wichtiges Anliegen sei auch der Erhalt des Rettungshubschrauber-Standortes Leonberg. "Er ist im Interesse unserer Bürgerinnen und Bürger ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Rettungskette. Eine Verlegung wäre gerade in unserem - auch im europäischen Vergleich - verkehrsmäßig und industriell dicht besiedelten Ballungsraum unverantwortlich und nicht zu rechtfertigen.
Ich bitte Sie deshalb, alles in der Politik Mögliche zu unternehmen, dass die derzeitigen Absichten einer Verlegung des Standortes in den Reutlinger Raum nicht Wirklichkeit werden", unterstrich Präsident Steindorfner unter dem Beifall der Versammlung. An die DRK-Delegierten des Kreisverbandes richtete er den Wunsch, die entsprechende Petition für den unbedingten Erhalt des Standortes Leonberg durch ihre Unterschrift zu unterstützen.
Neue Projekte angekündigt
Der DRK-Kreisverband Böblingen sei aber nicht nur bekannt für seine Wünsche und Anliegen, sondern auch für Innovationen und neue Angebote, mit denen der Kreisverband die Rotkreuzarbeit weiterentwickle und optimiere. So sei in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten eine Reihe sehr erfolgreicher Pilotprojekte initiiert und auf den Weg gebracht worden. Der Präsident erinnerte in diesem Zusammenhang beispielhaft an den Baby-Notarztwagen, das landes- und bundesweit einmalige Projekt der "Dream-Clowns" oder das "Herzenswunsch-Hospizmobil".
In diesen Wochen stehe nun ein weiteres neues Projekt ins Haus: Es handele sich um die "Lebensretter-App", die schon im Vorfeld durch Spenden in Höhe von jeweils 10 000 Euro von der Kreissparkasse Böblingen und der Stiftung der Vereinigten Volksbanken eG Sindelfingen bezuschusst werde. Mit dieser finanziellen Unterstützung werde es möglich sein, dass diese "Lebensretter-App" des DRK-Kreisverbandes Böblingen im Jahr 2022, also in wenigen Monaten, einsatzbereit sei. Derzeit würden die letzten notwendigen organisatorisch-technischen Vorbereitungen laufen. Die neue DRK-App "kann so zum tausendfachen Lebensretter werden und wird nach meiner festen Überzeugung aus diesem Grunde eine wirklich segensreiche Einrichtung im Landkreis Böblingen werden."
Michael Steindorfner kündigte ferner an, daß sich der DRK-Kreisverband um ein "grundlegenden Problem des menschlichen Zusammenlebens" kümmern werde, nämlich ein Angebot auf den Weg zu bringen, das zum Ziel habe, der Einsamkeit vor allem alter Menschen entgegen zu wirken. Dazu habe das Präsidium des Kreisverbandes bereits grünes Licht gegeben. Er verwies dabei auch auf Erfahrungen, die sein Verband bei der Corona-Impfhilfe gesammelt habe.
Michael Steindorfner bedankte sich abschliessend bei allen, die zu der "wirklich großartigen Leistung in den letzten beiden Jahren" beigetragen haben: "Nicht die Fußball-Stars, nicht die Schauspieler und Größen des Show-Business, nein, Sie sind die Helden des Alltags. Danke für Ihren Einsatz und Danke, dass Sie sich so tatkräftig im Roten Kreuz engagieren."
Neuer Kreisgeschäftsführer
Kurz und bündig stellte sich anschliessend der neue Kreisgeschäftsführer Wolfgang Hesl der Versammlung vor. Er sei tief beeindruckt von der Leistung, die im Ehren- und Hauptamt des DRK-Kreisverbandes Böblingen erbracht werde. Besonders warb er um Transparenz und gute Zusammenarbeit.
Patrick Binder erstattete den Bericht der Gemeinschaften, deren Arbeit ebenfalls von der Pandemie geprägt worden sei. Die Arbeit sei sehr erschwert und teilweise unmöglich gemacht worden. Dennoch habe man in der Jugend- und Sozialarbeit sowie in den Bereitschaften viele innovative Ideen entwickelt, um Kontakte aufrecht zu erhalten. Auch Patrick Binder stellte fest, daß ohne das Rote Kreuz die Bewältigung der Pandemie schlechter ausgefallen wäre.
Standing Ovations für Wolfgang Frank
Schatzmeister Wolfgang Frank verwies bei der Erläuterung der Jahresrechnungen 2019 und 2020 darauf, dass sich Kreisverband und Töchter stabil und zufriedenstellend weiter entwickelt hätten. "Wir stehen gut da. Das Ergebnis kann sich sehen lassen." Die Bilanz von Kreisverband und Töchtern liege über 61 Millionen Euro stellte Wolfgang Frank zufrieden und nicht ohne Stolz fest.
Nach seiner Rede gab es lang anhaltende Standing Ovations für den Schatzmeister, dernicht wieder für das Präsidium kandidierte.
Kassenprüfer Wolfgang Heim bestätigte die solide Bilanz auch im Namen seines Kollegen Gerhard Weißenbock und schlug der Kreisversammlung die Entlastung des gesamten Präsidiums für die Geschäftsjahre 2019 und 2020 vor. Diese erfolgte jeweils einstimmig. Ebenfalls einstimmig wurden die Jahresrechnungen 2019 und 2020 festgestellt.
Einstimmige Wahlergebnisse
Bei den turnusmässig anstehenden Neuwahlen des Präsidiums wurden unter der Leitung von Dieter Dannwolf jeweils einstimmig gewählt: Präsident Michael Steindorfner, Renningen. Er steht seit 2006 an der Spitze des DRK-Kreisverbandes Böblingen. Vizepräsident Dr. Bernd Vöhringer, Sindelfingen. Zum neuen Schatzmeister wurde Nico Lauxmann, Schwieberdingen gewählt. Er war seither Stellvertreter von Wolfgang Frank, der nicht mehr kandidierte. Justitiar Dr. Hans Gerhard Ganter, Weil der Stadt. Kreisverbandsarzt Dr. med. Kurt Weber, Weissach. Rotkreuzbeauftragter Uwe Stahl, Ostelsheim. Stellvertretender Schatzmeister (neu) Gerd Sprecher, Rutesheim.
Vertreter der Ortsvereine: Hans-Peter Gerth, Böblingen, Dr. Ulrich Vonderheid, Leonberg und Edgar Ziegler, Herrenberg.
Beisitzer: Dr. med. Alexander Failenschmid (Holzgerlingen), Rainer Kegreiß (Herrenberg) und Stavros Kominis (Weissach).
Vertreter der Gemeinschaftsleitungen: Kreisbereitschaftsleiterin Birgit Bux (Sindelfingen), Kreisbereitschaftsleiter Jörg Männer (Weissach), Kreissozialleiterin Gabriele Vorreiter (Magstadt) und Kreisjugendleiter Patrick Binder (Holzgerlingen).
Stellvertretende Mitglieder im Präsidium: Stellv. Rotkreuzbeauftragter Herbert Mann (Leonberg), stellv. Kreisbereitschaftsleiter Marc Lerner (Herrenberg), stellv. Kreissozialleiterin Bärbel Seemann (Ehningen/Aidlingen) und stellv. Kreisjugendleiter Stavros Kominis (Weissach).
Kassenprüfer: Wolfgang Heim, Weil im Schönbuch und Gerhard Weißenböck (Grafenau)
"DRK-Kreisverband erfüllt Vermächtnis von Henry Dunant"
In einem Grußwort bescheinigte die Landtagsabgeordnete und Staatssekretärin Sabine Kurtz - zu gleich auch im Namen ihrer Kollegen aus Landtag und Bundestag - dass der DRK-Kreisverband Böblingen auch während der schweren Zeit der Corona-Pandemie das Vermächtnis von Henry Dunant erfülle: "Helfen, ohne zu fragen wem". Kurtz würdigte besonders, dass sich das gesamte Rote Kreuz im Landkreis Böblingen auf vielfältige Weise hier eingebracht habe. Dies sei eine zutiefst humane und christliche Haltung.
Zur Mahnung von Präsident Steindorfner, endlich auch in Baden-Württemberg die von ihm immer wieder vehement geforderte Ehrenamtskarte endlich einzuführen, verwies die Abgeordnete darauf, dies stehe im Koalitionsvertrag. Darauf erwiderte Präsident Steindorfner unter großem Beifall: "Was drin steht, ist uns egal. Hauptsache sie kommt!"
Landrat Roland Bernhard bescheinigte dem Roten Kreuz im Landkreis Böblingen, soziale Stärke bewiesen zu haben. Das zeichne das Rote Kreuz aus. Michael Steindorfners Aussage "wir können Krise" treffe voll zu. "Wir haben ein starkes Rotes Kreuz in allen Bereichen." Der Landrat würdigte zudem ausdrücklich die gute Zusammenarbeit während der Pandemie. Was der Kreisverband und die Ortsvereine gemeinsam geleistet hätten sei toll und großartig. "Der Landkreis ist mächtig stolz auf das Rote Kreuz." Roland Berndhard sparte auch nicht mit Lob für Michael Steindorfner: "Er bringt sich mit Leib und Seele auf allen Ebenen ein." Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung übergab Landrat Bernhard einen Spendenbeitrag für das geplante Helferfest des DRK-Kreisverbandes.
"Gipfeltreffen" in Jettingen
Bürgermeister Hans Michael Burkhardt, zugleich Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Mötzingen-Oberes Gäu, verwies als Hausherr daruf, daß Jettingen die höchstgelegene Gemeinde im Landkreis Böblingen sei. Es freue ihn deshalb, dass der DRK-Kreisverband sein "Gipfeltreffen" in seiner Gemeinde abhalte. Gleichzeitig erinnerte er an zwei Jubiläen: Das 50-jährige Bestehen der Gemeinde Jettingen sowie das 70-jährige des DRK-Ortsvereins. Burkhardt betonte, auch im Bereich des Katastrophenschutzes sei das Rote Kreuz eine tragende Säule. Deshalb appellierte er an die Politik, den "Webfehler in der Finanzierung" endlich zu beseitigen und mehr öffentliche Gelder für das Rote Kreuz bereit zu stellen.
Zwei DRK-Urgesteine verabschiedet
Zum Abschluss der Kreisversammlung würdigte Präsident Michael Steindorfner den nach 27 Jahren aus dem Amt scheidenden Schtzmeister Wolfgang Frank als DRK-Urgestein. Seit 34 Jahren wirke er zudem als Schatzmeister im DRK-Ortsverein Renningen und habe sich bleibende Verdienste erworben. "Er hat im Ortsverein und im Kreisverband an allen Weichenstellungen entscheidend mitgewirkt". Für Wolfgang Frank sei immer der Mensch im Mittelpunkt gestanden. In Würdigung seiner bleibenden großen Verdienste händigte Steindorfner Wolfgang Fank die Ernennungsurkunde zum Ehrenschatzmeister des DRK-Kreisverbandes Böblingen aus.
Abschied nehmen aus einem Ehrenamt hieß es auch für Rainer Kegreiß. 1997 zum stellvertretenden Kreisbereitschaftsleiter gewählt, wurde der im Jahr 2000 Kreisbereitschaftsleiter. Kegreiß habe in dieser langen Zeit schwierige Aufgaben gemeistert und seine "Handschrift" beim Auf- und Ausbau der Bereitschaften sowie deren Fortbildung in reichem Maße erkennen lassen. "Er war immer da, wenn man ihn brauchte", lobte Michael Steindorfner. Dies treffe auch während der Covid19-Pandemie zu. Bereits vor einiger Zeit sei er von den Bereitschaften zum Ehrenbereitschaftsleiter des DRK-Kreisverbandes Böblingen ernannt worden. Steindorfner zeigte sich erfreut darüber, daß Rainer Kegreiß weiterhin als Beisitzer im Präsidium mitarbeite.