Bundesweiter Kinder-Lebens-Lauf machte Station in Leonberg: Luke trug die Engels-Fackel im DRK-Herzenswunsch-Hospizmobil weiter
Bundesweiter Kinder-Lebens-Lauf machte Station in Leonberg: Luke trug die Engels-Fackel im DRK-Herzenswunsch-Hospizmobil weiter
Nach dem bereits Anfang April erfolgten Start in Berlin machte der Kinder-Lebens-Lauf 2022 des Bundesverbandes Kinderhospiz (BVKH), der bis Oktober 120 Städte bundesweit verbindet, auch Station auf dem Engelberg in Leonberg.
Bis zum 5. Oktober werden mit dem Kinder-Lebens-Lauf quer durch die Republik auf rund 7000 Kilometern stationäre Kinderhospize und ambulante Kinderhospizdienste angelaufen. „Die Tour durch Deutschland hat ein Ziel: Betroffene Familien haben den Wunsch, dass ihre lebensbedrohten Kinder so normal wie möglich leben können. Sie suchen nach Glücksmomenten und Begegnungen mit Menschen, die nicht wegschauen. Gemeinsam müssen wir Tabus und betretenes Schweigen in der Gesellschaft brechen,“ gibt Sabine Kraft, Geschäftsführerin des BVKH, für die über dreitausend teilnehmenden Mit- und Mutmacher die Laufrichtung vor. Aufgrund der teilweise großen Distanzen zwischen den Stationen wird nicht nur gelaufen: die Teams sind zu Fuß, per Fahrrad, Rollstuhl, Kutsche, Boot oder anschließend wie in Leonberg geschehen, mit dem Auto unterwegs.
In Deutschland sind 50 000 Familien von einer Diagnose für ihr Kind betroffen, die keine Aussicht auf Heilung oder Genesung bereithält. Der Bundesverband Kinderhospiz als Interessenvertretung für stationäre Kinderhospize und ambulante Dienste, gilt heute als einer wichtigsten Kompetenzträger für die Beratung und Betreuung von betroffenen Kindern und deren Familien. Außer der Stärkung der öffentlichen Wahrnehmung der Kinderhospizarbeit, soll die Aktion auch Spender für bestehende und neue Projekte ansprechen.
Im Altkreis Leonberg widmet sich seit 15 Jahren der Ambulante Hospizdienst für Kinder und Jugendliche dieser wichtigen Aufgabe. Rund 30 Ehrenamtliche unter Leitung der Koordinatorin Monika Friedrich begleiten dabei betroffene Kinder und Jugendliche mit ihren Familien sowie Angehörigen. Monika Friedrich und Claudia Berner unterstreichen die Zielsetzung: "Der Fokus liegt immer auf der ganzen Familie. Also Kinder, Eltern, Geschwisterkinder und Großeltern. Die Trauerarbeit eingeschlossen. Wir lassen niemand allein."
Gegenwärtig begleitet der Ambulante Hospizdienst für Kinder und Jugendliche 20 Familien im Altkreis Leonberg. Besonders erfreulich ist für Monika Friedrich, dass sich acht weitere Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich einbringen möchten, gegenwärtig in Ausbildungf für ihre künftige Aufgabe befinden und damit das bestehende ehrenamtliche Team verstärken werden.
Der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Leonberg organisierte auf dem Leonberger Engelberg den Empfang der Fackelträgerinnen aus Holzgerlingen und den Start zur neuen Etappe nach Aalen. Kinder, Familien, Großeltern waren zu beiden Veranstaltungen gekommen, um das bunte Rahmenprogramm mitzuerleben. Bei Eis, Spielen und kreativen Angeboten konnte man spüren, wie groß die Palette der Fähigkeiten von geschulten Ehrenamtlichen ist. Magic Thomas verzauberte nicht nur die kleinen Gäste!
Der 16-jährige Luke Salzer, der im Januar dieses Jahres seinen Bruder verloren hatte, nahm die Engels-Fackel in Empfang und trug sie auch weiter nach Aalen. Die Strecke dorthin legte er im Herzenswunsch-Hospizmobil des DRK-Kreisverbandes Böblingen zurück, der ebenfalls zu den Sponsoren der Veranstaltung zählte. Dabei stellten sich auch Catherina Doppke, die Projekt-Koordinatorin des DRK-Herzenswunsch-Hospizmobils sowie die DRK-Ehrenamtlichen Maria-Louise Silva und Hans Bliklen in den Dienst der guten Sache und fuhren Luke mit der Engels-Fackel nach Aalen. Zur Verabschiedung hatte sich auch Sabine Kraft, die Geschäftsführerin des Bundesverbandes Kinderhospiz, auf dem Engelberg eingefunden. Dort wird übrigens noch bis zum 30. Juni die Ausstellung "Leben lassen" gezeigt. Auf großen Fotoleinwänden werden Geschichten erzählt von Menschen für Menschen. Einfühlsam und beeindruckend zugleich begleiten die Fotografen Johannes Wosilat und Anna-Lisa Lange Menschen in ihrer letzten Lebenszeit. Die Bilder erzählen von Lebensfreude und Lebensqualität, die dank der Hospizarbeit gelebt werden können, auch wenn das Leben begrenzt ist.
Nähere Informationen im Internet auf der Homepage: www.hospiz-leonberg.de