· Pressemitteilung für Newssync

Jahresthema Nachhaltigkeit

Der DRK-Kreisverband Böblingen möchte alle Mitarbeitenden für neue Projekte zur Nachhaltigkeit begeistern. Alle können Ideen einreichen und einen Preis gewinnen.

Das Thema Nachhaltigkeit ist heute für jeden einzelnen so wichtig wie noch nie zuvor. Wir müssen mit allen Rohstoffen und der Umwelt so umgehen, dass auch die nachfolgenden Generationen noch auf dieser Erde leben können. Um mit gutem Beispiel voranzugehen, hat der Kreisverband Böblingen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Nachhaltigkeit zum Jahresthema erklärt und eigens einen Runden Tisch mit 16 Führungskräften ins Leben gerufen, die Anfang Januar zur dreitägigen Klausurtagung ins Kloster im badischen Bühl gegangen sind, um in Ruhe Pläne zu entwickeln, wie das DRK noch nachhaltiger werden kann. Bei der Tagung wurden die zahlreichen Aspekte rund um die Nachhaltigkeit von allen Seiten beleuchtet. Die Teilnehmenden haben Vorträge zu verschiedenen Themen ausgearbeitet und vorgetragen. 

DRK-Kreisgeschäftsführer Wolfgang Hesl wünscht sich, dass sich ab Februar alle Mitarbeitenden einbringen. Zwar ist der DRK-Kreisverband beim Thema Nachhaltigkeit auch in der Vergangenheit schon sehr aktiv gewesen. Aber es geht noch mehr.

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie alle Pflegeheim-Bewohner können ihren Teil zum Gelingen von mindestens einem oder mehreren Nachhaltigkeits-Projekten beitragen. Und von den meisten der möglichen Maßnahmen würde nicht nur die Umwelt profitieren, die DRK-Angestellten hätten auch selbst Vorteile davon. In Bühl haben drei Gruppen jeweils neun Beispiele für mögliche Nachhaltigkeits-Projekte ausgearbeitet. Die DRK-Mitarbeitenden können die Ideen aufgreifen oder ganz eigene Projekte einreichen. Dafür haben die Klausurtagungs-Teilnehmenden ein leicht ausfüllbares Formular entwickelt. Dieses Formular wurde bei der Klausur bereits mit 27 möglichen Projektanträgen ausgefüllt, darunter jeweils 9 zu ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit. Jede DRK-Abteilung sollte in diesem Jahr in allen drei Teilbereichen tätig werden, jeder Mitarbeitende bei mindestens einem Projekt dabei sein. 

Damit das DRK ökologisch noch nachhaltiger ist, könnten die Mitarbeitenden beispielsweise ein Hochbeet oder einen Kräutergarten anlegen, die Leuchtmittel komplett auf LED umstellen, die eine oder andere Lampe ganz abstellen, Bewegungsmelder einbauen, den Heizungsverbrauch in Pflegeheimen durch digitale Heizthermostate und Fenster-offen-Magneten senken, den Müll bei Erste-Hilfe-Kursen trennen und für eine papierlose Leitstelle sorgen. Auch ein Wettbewerb, bei dem das Einsparen von Autofahrten zur Arbeit prämiert wird, und ein fleischloser Tag pro Woche sind denkbar.

Für die ökonomische Nachhaltigkeit hat die Arbeitsgruppe als Möglichkeiten unter anderem vorgeschlagen, dass Papier im Drucker künftig doppelseitig und ohne Farbe bedruckt wird und das Licht in der Rettungswache gedimmt wird. Zudem könnten am Arbeitsplatz alle technischen Geräte an arbeitsfreien Tagen komplett abgeschaltet werden. Durch das Herunterladen der Clever-Tanken-App auf die Diensthandys könnte vermieden werden, dass die teuren Autobahn-Tankstellen genutzt werden. Urlaubsanträge könnten künftig digital eingereicht werden, um den Papierverbrauch zu senken. An einigen Standorten könnte die Mülltrennung noch verbessert werden. Eingebracht haben die Tagungsteilnehmenden zudem verschiedene Sharing-Modelle: bei Übungsmaterialien im Bereich der Altenpflege sowie bei Veranstaltungsausstattung wie Musikanlagen oder Biertischgarnituren. Als Idee eingebracht wurde auch die Beschränkung auf einen zentralen Haupteingang beim Kreisverbands-Zentrum. Die anderen Eingänge würden als reine Fluchttüren deklariert. Damit könnte der Reinigungs- und Heizaufwand verringert werden.

Im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit umfassen die bisherigen Vorschläge unter anderem das Angebot einer Rückengymnastik beim Schichtwechsel in der Pflege, ein gemeinsames Mitarbeiterfrühstück einmal im Monat im Heim, um den Zusammenhalt zu stärken, ein Patensystem für neue Pflegekräfte, um diese noch besser ins Team integrieren zu können, sowie ein Geburtstagskuchen-Projekt, bei dem ein Kollege dem Geburtstagskind am Ehrentag einen Kuchen mitbringt. Denkbar ist in verschiedenen Abteilungen auch die Einführung eines gemeinsamen „Sozialabends“ mit Brettspielen oder auch einem Bowling-Ausflug. Vorgeschlagen wurde zudem ein IT-Schulungsangebot für Mitarbeitende für den noch versierteren Umgang mit Outlook, Teams, Excel, Word und Co.

Die Führungskräfte freuen sich aber auch über eigene Ideen der Mitarbeitenden. Als zusätzliche Motivation für das Einreichen von Projekten winkt eine Prämierung. Der DRK-Kreisverband möchte mehrere Preise für die Umsetzung der besten Ideen vergeben. Der DRK-Kreisverband wird die Mitarbeitenden demnächst noch über eine Broschüre und eine Informationsveranstaltung, die auch auf Video aufgezeichnet online verfügbar sein soll, über das weitere Verfahren in Kenntnis setzen.

Schon in der Vergangenheit hat sich der DRK-Kreisverband Böblingen auf den Weg der Nachhaltigkeit gemacht: mit der schrittweisen Umstellung des Fuhrparks von Verbrennern auf E-Mobilität, mit der Verringerung von Fahrstrecken für Aus- und Fortbildungen, mit der regelmäßigen Überprüfung, ob Fenster offen stehen, mit einer automatischen Schließung der Tore der Fahrzeughallen, mit Thermostaten, die auf geöffnete Fenster mit Abschaltung reagieren, mit dem Austausch von Leuchtmitteln auf LED und dem Einbau von Bewegungsmeldern und mit der Anbringung von UV-Folien an den Fenstern und dem automatischen Schließen der Jalousien an sonnenreichen Sommertagen. Zudem werden mit Hilfe der „Ecoplanet“-Software weitere Maßnahmen direkt in den Standorten geplant, um den Verbrauch von Strom und Wärme zu verringern. Um Lieferwege einzusparen, wurde bereits 2022 beim Rettungsdienst die Anzahl der Lieferanten für Verbrauchsmaterial von zwölf auf sechs reduziert. Zudem ist mit einer zunehmenden Digitalisierung schon jetzt der Papierverbrauch gesunken, zum Beispiel bei den Lohnabrechnungen. In den Gebäuden wurden Wasserspender installiert, um den Verbrauch von Plastikwaren zu verringern. Auf der Dachterrasse des DRK-Zentrums haben Hobby-Imker aus den Reihen des DRK zwei Honigbienenvölker angesiedelt. Ein DRK-Mitarbeiter stellt gelegentlich seine Schafe als Natur-Rasenmäher zur Verfügung.    

-Lutz Selle-